Der Schwarzwald erscheint auf vielen Hitlisten als das „Mekka“ der Rennradler. Endlose Einsamkeit, tolle kleine Sträßchen, perfekte Anstiege von bis zu 1000 Höhenmeter am Stück und natürlich großartige Landschaften, um nur einige Highlights des Schwarzwalds zu nennen. Grund genug ein Wochenende mit dem Rad dort zu verbringen. Für mich mein erstes Bikepacking Abenteuer, wenn man so will. Leider war die Wettervorhersage alles andere als optimal.




Start in heimischem Gefilde
Da ich nicht weit vom Schwarzwald entfernt wohne, war klar, dass es möglich ist, direkt vor der Haustür zu starten. Los ging es also direkt an der Haustür. Die Tour wurde von mir im Vorfeld akribisch geplant. Ich bin nicht der Typ von spontan und einfach mal los. Da werde ich nicht gerne überrascht. So wurden zwei Etappen mit einer Übernachtung geplant. Auch die Übernachtung bei Forbach habe ich zuvor reserviert, was sich aber nicht einfach rausgestellt hat. Sehr viele Hotels, Pensionen und andere Unterkünfte, waren bereits ausgebucht und da blieb am Ende ein kleiner Gasthof übrig. Somit war die erste Etappe in Wiesenbach bei Forbach zu Ende. Die kompletten Tourdaten seht ihr entsprechend auf Komoot.Gute Planung ist die halbe Miete
Wer Überraschungen und Improvisation liebt, kann natürlich einfach mal losfahren. Ich habe die zwei Etappen sehr gut im Vorfeld geplant. Ziel war es zwei Etappen über 100km und auch über 2000 Höhemeter. Mehr wollte ich mir nicht zumuten. Zum einen da ich noch nie mit Gepäck gefahren bin und zum anderen, da ich auch mit dem Gravel unterwegs war, was auch in Sachen Durchschnittsgeschwindigkeit etwas hemmt. Auch das Wetter und die eher kühlen Temperaturen haben mich zu einer Einheit von rund 5 bis 6 Stunden veranlasst. Am Ende hat die Planung gepasst. Ich plane entweder mit Strava, Bikerouter oder Komoot. Meist eine Mischung aus allen drei, um zum einen die Belag Beschaffenheit herauszufinden, aber auch um die Anstiege entsprechend zu planen. Welche vor und Nachteile die jeweiligen Routenplaner haben, erläutere ich gerne in einem weiteren Artikel. Vor allem längere Anstiege war das Ziel, um auch die härte am Berg zu testen. Zudem sollten es auch eher weniger Bundestraßen sein, sondern viele kleine Straßen mit weniger Verkehr.Gepäck am Rad
Immer wieder eine oft diskutierte Frage. Gepäck am Rad oder auf dem Rücken. Ich habe mich für am Rad entschlossen und montierte somit eine Lenkertasche und eine „Arschrakete“. Beides von Cyclite. Für nur eine Übernachtung, muss nur wenig mitgenommen werden. Den größten Platzbedarf hatte dabei die zweiten Schuhe für den Abend. Alles andere ging echt klein zusammen und am Ende hatte ich auch zu viel dabei. Eine genaue Packliste werde ich noch entsprechend nachreichen. Leider war es am Ende noch kälter als gedacht Vor allem der zweite Tag machte mir zu schaffen. Der Körper natürlich schon etwas müde und gleich zu Beginn gings hoch zur Schwarzwaldhochstraße und zum Mummelsee. Leider mit Temperaturen, um die 5 Grad, was nicht wirklich Spaß gemacht hat. Dann schnell wieder ins Tal nach Ottenhöfen und erneut hoch in Richtung Ruhestein. Die Lange Abfahrt nach Baiersbronn war dann erneut extrem kalt und hat den Körper ausgekühlt, so dass im Tal eine Rast in einer Tankstelle zum Aufwärmen eingelegt wurde. Damit war der Heimweg eher eine Qual als ein Genuss. Am Tag 1 war das Wetter und somit auch das Gemüht wesentlich besser. Auch die Strecke hatte einiges zu bieten. Vor allem der letzte Abschnitt mit dem Schlenker in Richtung Baden-Baden und dem anschließenden Schlussanstieg war einfach nur herrlich.Fazit
Auch bei eher schlechtem Wetter, war mein erstes Bikepacking-Abenteuer ein großartiges Erlebnis. Fordernd und abwechslungsreich. Wichtig ist sich auf die Wetter und Temperaturbedingungen einzustellen. Vor allem im Schwarzwald kommt man schnell mal auf über 1200 Meter Höhe, wo die Temperaturen im Vergleich zum Tal wesentlich geringer sein können. Deshalb genug Bekleidung mitnehmen. Wichtig ist auch sich nicht mit einer bestimmten zu erzielenden Durchschnittsgeschwindigkeit unter Druck setzen. Mit Gepäck und Gravel, ist man schon wesentlich langsamer. Ein Bikepacking-Event hat also nichts mit Rekorden zu tun, sondern vielmehr mit Genuss. Deshalb sollte man sich auch genügend Zeit lassen, um Natur und Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Auch eine Rast sollte eingeplant werden. Zudem verhält sich ein Rad mit Gepäck nicht ganz so agil, wie ohne Gepäck. Ob die Variante mit Rucksack hier besser ist, muss getestet werden. Für mich war es sicherlich nicht das letzte Mal!



