Für mich war es der erste Marathon mit dem Rennrad in meiner Radsport Karriere. Außer einigen RTF’s habe ich bisher nur wenige Rennerfahrungen. Jetzt kann ich aber auf den Arlberg Giro 2011 in St. Anton am Arlberg zurückblicken und möchte hier ein paar Erfahrungen vermitteln. Bevor wir zur Veranstaltung kommen noch ein paar Wort zur Strecke. Es müssen rund 150 Kilometer und 2500 Höhenmeter bezwungen werden. Start und Ziel ist im schönen Wintersportort St. Anton am Arlberg in Österreich.
Wir sind bereits einen Tag vor dem Event angereist um dem morgendlichen Stress zu entkommen. Bei einer Startzeit von 7:00 Uhr ist dies auch zu empfehlen, sollte man eine weite Anreise haben. Gewohnt haben wir auf dem Campingplatz in Pettneu, welches rund 8 Kilometer von Start und Ziel entfernt liegt. Genau richtig um sich warm zu fahren. Der Campingplatz ist sehr gepflegt, hat aber auch seinen Preis.
Am Abend vor dem Giro ging es dann noch nach St. Anton mit dem Bus, um dort die Startunterlagen abzuholen. Diese gab es im Arlberg Well und ohne groß zu warten gab es auch gleich das Trikot dazu. Design ist wie immer Geschmacksache. Das Startgeld ist je nach Anmeldezeitpunkt gestaffelt. Im Arlberg Well gab es dann noch ein Fahrerbreafing, wo vor allem die Sicherheits relevanten Stellen vorgestellt wurden. Auch den Pastagutschein konnte man dort bei der Pastaparty einlösen. Dann gab es noch ein Profikriterium zu bewundern. Auf einem Rundkurs wurde durch Innenstadt gerast.
Kommen wir zum eigentlichen Rennen. Los ging es wie bereits schon gesagt um 7:00 Uhr in der Fußgängerzone von St. Anton. Natürlich wurde auch dort schon beschallt. Eingeteilt wurden die rund 900 Starter aus Deutschland, Schweiz, Österreich, Italien und den Niederlanden und Blöcke a 250. Ich war traditionell (Wie auch bei den MTB Rennen) im letzten Block. Von hinten das Feld aufräumen ist mir lieber. Im Abstand von 3 Minuten ging es dann auf die Strecke.
Gleich vom Start weg ging es auf den Arlbergpass. Rund 500hm mussten bezwungen werden. Man sollte hier nicht zu schnell rein fahren, denn es stehen steile Rampen auf dem Programm. Um die 14 Prozent geht es schon mal rauf und auf 2 Kilometer geht der Höhenmesser nie unter 10 Prozent. Schad man sich das Höhenprofil auf Zanibike oder Quäldich.de an, dann passt es recht gut.
Im Anschluss an die Steigung geht es dann lange bergab. Hier kann man es ordentlich kracken lassen. Bis Bludenz heißt es sich schonen und eine gute Gruppe finden. Hat man dort Gegenwind sollte man eine Gruppe suchen. Alleine lässt man zu viele Körner. Dann heißt es wenden und in Richtung Schruns und Biehler Höhe zu fahren. Von nun an geht es von 600hm auf 2000hm und somit immer leicht bergauf. Zuerst immer nur um die 1-4 Prozent. Ab der Mautstelle geht es dann aber richtig los. Im Schnitt muss man auf den nächsten 5 Kilometer um die 8-10 Prozent rechnen. Erholung gibt es nur wenig. Ich persönlich hätte es mir nicht so schwer vorgestellt. Eine kurze Flachpassage gibt es aber dann weiter oben. Trotzdem müssen von der Mautstelle rund 1000hm bezwungen werden. Auf 30 Kehren ist es aber sehr abwechslungsreich. Schaut man auf die Profile von Quäldich und Zanibike sollte man vor allem die letzten 12 Kilometer anschauen, denn diese haben es in sich. Hier auf jeden Fall nicht zu schnell reinfahren. Auf der Höhe gab es dann die zweite Labestelle (Verpflegung) nach Schruns. Diese wurden auch gut an genommen. Leider gab es recht wenig Auswahl in Sachen essen. Riegel oder Gels suchte ich vergebens. Nur Obst, Brötchen und Getränke standen zur Auswahl.
Im Anschluss ging es dann auf die lange Abfahrt über Ischgl bis nach Pians wo die dritte Labestation stand. Auch hier heißt es eine Gruppe zu finden, denn es geht rund 40 Kilometer bergab. Meist aber nur mit 1 bis 2 Prozent. Leider fingen bei mir ab 120 Kilometer mal wieder die Krämpfe an. Von nun an war es schwer Tempo zu machen. Leider hielten die Krämpfe fast 20 Kilometer an. Erst dann konnte ich nochmal beschleunigen in Richtung Ziel. Von Pians an geht es auf rund 20 Kilometer nochmal um die 400hm nach oben. Diese Stelle zieht sich sehr lange, vor allem wenn man mit Krämpfen und Erschöpfung zu tun hat.
Im Ziel in St. Anton angekommen, gab es dann ebenso nochmal eine Labestation. Letztendlich kann ich auf einen gute Organisation mit vielen Begleitmotorräder und Streckenposten schauen. Es hat Spaß gemacht in St. Anton zu sein und sicherlich wird es im nächsten Jahr heißen Arlberg Giro 2012. Ein Radmarathon für das Rennrad der seine Berechtigung hat.